Am Freitag, den 22.09. gingt's los



Die K.u.K.-Klause hatte am Samstag ab ca. 19:30 Uhr geöffnet


Der KKM war beim Ausgraben der Kerb dabei



 

Kerb 2017 vom 22. September bis 26. September 2017

Presseberichte
Groß-Zimmerner Lokalanzeiger vom 25. Sept. 2017 (Bericht und Fotos: zah)

Kerbsamstag:

Mara findet den Schatz
Ausgrabung der Kerburkunde ist Freilos für muntere Festtage in Klein-Zimmern

Der kleine Ortsteil ist auf den Beinen. Es ist Kerbzeit - offiziell jedoch erst seit Samstagabend. Dann nämlich, wenn die Klein-Zimmerner Kerb ausgegraben wird.
Nach dem Kerbgottesdienst in der Katholischen Kirche fiel der Startschuss für das besondere Ritual in Klein-Zimmern: das Ausgraben der Kerburkunde. Sie ist Freilos für vier muntere Feiertage, muss jedoch, wie jedes Jahr, erst gefunden und dem Erdreich entrissen werden.
100 kleine Felder bot das schachbrettartige Gräberfeld neben der Kirche auch diesmal auf. Der Katholische Kirchenmusikverein (KKM) musizierte, während die Ausgräber mit Metallspießen Aufstellung nahmen.

Menschen jeden Alters verfolgten gespannt das Spektakel. Der Brauch sei vor allem den Kerbborsche und Kerbfrauen des Kultur- und Kerbvereins (KuK) vorbehalten, verriet Benjamin Rotter, doch auch diesmal setzte man auf Verstärkung. Ein kleines Mädchen war es schließlich, das beim Stochern auf den „Schatz" stieß. Mara förderte die Kartusche aus dem Erdreich und durfte die Urkunde verlesen.

Nun gab es kein Halten mehr: Ein dreifaches „Hoch" gab es auf die Repräsentanten der Klein-Zimmner Kerb und ihre Mitstreiter - Aktive aus den Ortsvereinen. Und natürlich wurde das „Gaaselied", die charakteristische Klein-Zimmner Kerbhymne, angestimmt.

Der Kultur- und Kerbverein, vor 25 Jahren gegründet, war bislang zentraler Veranstalter, wird in diesem Jahr jedoch stärker von der Vereinswelt unterstützt. Auch die Feuerwehr, der Gesangsverein, KKM, natürlich der SV Viktoria mit seinem Kerbfrühschoppen und weitere Ortsvereinsaktive sind mit im Kerbboot.
Der Verkehr wurde ausgesperrt. In diesem Jahr ist der „Gaaseplatz" am Feuerwehrhaus seit Freitag und bis Dienstagabend das Herzstück der Kerb. Dann wird der Kerbzylihder auf dem Platz wieder abgesenkt und die Kerb verbrannt. Ohne Kerbpuppe, die es im kleineren Ortsteil gar nicht gibt. „Auf dieses makabere Schauspiel verzichten wir", schmunzelte Ortsvorsteher Markus Geßner
Im Gegensatz zum Volksfest im großen Ortsteil, legt Klein-Zimmern großen Wert auf seine Familienkerb. Kind und Kegel sind am Start. Die Kleinsten traten am Samstagabend jedoch geschlossen den Heimweg an. Die Dunkelheit brach herein, und ein erstes Wummern aus dem Feuerwehrhaus verriet, was die Stunde geschlagen hatte: Die Technik für den richtigen Sound der Kerbparty wurde getestet. Auch die KuK-Klause im ersten Stock öffnete sich, um allen, die statt der Disco-Beats ein ruhigeres Kerbtempo vorziehen, eine gemütliche Kerbfeier zu bieten.

Kerbsonntag:

Ein tolles Volksfest
Kerbumzug: Ganz Klein-Zimmern war auf den Beinen

Der Ort war herausgeputzt. Am gestrigen Kerbsonntag erstrahlte Klein-Zimmern im blau-weißen Fest­gewand, als der Kerbumzug Aufstellung nahm.
„De Kloa-Zimmner-Kerbumzuch, des is de Hit, do mache schließlich vum Ort alle mit", brachte es Kerbvadder Damian Dölz auf den Punkt. „Alle Vereine sinn mit Freude de bei, un die Musikzüch mit Pauke un Schalmei."
KKM und Viktoria, Kindertagesstätte Blumenstraße und Geißbergschüler, Kerbfrauen, Jugendwehr, Alteisenklub, Kerbborschen, KuK und Lollipops - sie alle formierten sich zum turbulenten, bunten und 14 Zugnummern starken Kerb-Lindwurm, der nicht nur tolle Laune versprühte, sondern für einen kräftigen Bonbonhagel sorgte. Auch der Kerbverein Groß-Zimmern marschierte mit. Motto: „99 Luftballons auf dem Weg zur Kloa-Zimmner Kerb".
Fast ganz Klein-Zimmern war auf den Beinen. Den Kerbvadder ausgenommen, der mit seinem Mundschenk Jonas Schuck chauffiert wurde noch größeren Aufgaben harrend. „So, bevor es losgeht, hänge mer nach alter Sitte, unsern wunnerschöne Kerbkränz in die Mitte", gab der Vadder die Marschroute vor, als die Festgemeinde am „Gaaßeplatz" eintraf. Der KKM intonierte „Die Kloa-Zimmner Kerb is do", dann schlug die Stunde des Kerbprotokollers: Damian Dölz schilderte, was sich zugetragen hatte im Ort. Er berichtete etwa von der Riesenpanne beim Dorfwettbewerb, dem sich Klein-Zimmern in diesem Jahr stellte. „Am ersten Bewertungsdoach, die Kommission trifft am Gaaßeplatz eu, de mickrische Brunne lääft wirrer net, wie kann's aach oannerst seu", erinnerte der Kerbvadder. Dass es nicht zum Sieg reichte, mag daran liegen, dass der Brunnen auch beim zweiten Besuch der Jury nicht lief.
Zur Kerb, die nach dem Verlesen der Red' noch munter weitergefeiert wurde, trat der 1600-Bürger kleine Ort nun den Beweis an, dass hier eine lebendige Dorfgemeinschaft ein tolles Volksfest auf die Beine stellt. Auch ohne Preisgeld und Siegerurkunde der Landesjury.

Bilder vom Kerbumzug 2017 (Fotos: zah)

  


   
  

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